WDR.de: Hat Sie der Skandal um Lebensmittelimitate bei Käse und Schinken überrascht?
Preuß: Er muss genauer lesen, nicht nur das Preisetikett, auch das Zutatenverzeichnis. Wenn in der Liste kein Milchbestandteil, sondern Pflanzenfett und Soja auftauchen, weiß er, dass es sich nicht um Käse handelt. Die Etikettierung halte ich für ausreichend. Das Problem sind eher die unverpackten Lebensmittel, beim Metzger, Bäcker und in der Gastronomie. Da kann der Kunde zur Zeit nicht entscheiden, ob echter Käse auf dem Brötchen ist oder ein Ersatz. Der Verbraucher muss vor Ort nachfragen. Aber grundsätzlich verkauft in Deutschland keiner gesundheitsschädigende Lebensmittel, da geben sich alle Mühe.
WDR.de: Wie soll der Verbraucher den Gastwirten trauen? Bei den staatlichen Kontrollen fällt seit Jahren jeder vierte Betrieb durch mangelhafte Hygiene auf.
Preuß: Viele Leute sagen, wenn ich auf dem Markt beim Bauern kaufe, ist das das Authentischste überhaupt. Wenn ich als Wissenschaftler genau hinschaue, stimmt das einfach nicht. Vom Standpunkt der Gesundheit ist eine industrielle Großproduktion besser für den Menschen. Die Hersteller strengen sich an, die Lebensmittel sind sicher wie nie zuvor. Natürlich stellt die Lebensmittelindustrie eine Standardqualität her. Sie schmeckt immer gleich, ist aber sicher. Die Hersteller wollen doch kein Risiko eingehen bei ihrer Produktion, weil sie dann für alle Schäden haften müssen. Mir persönlich ist Sicherheit wichtiger als die Vielfalt der Geschmackerlebnisse. Wer etwas Individuelles braucht, kann doch zu Hause mit handverlesenen Zutaten kochen.
WDR.de: Wie authentisch können denn Lebensmittel heutzutage überhaupt noch sein?
Preuß: Ich habe wegen meiner Arbeit nicht die Freude am Essen verloren. Natürlich kenne ich unsere Ergebnisse und bin auch vorübergehend in die eine oder andere Eisdiele nicht gegangen. Aber ich weiß, dass Fehler mal vorkommen. Ich kann Lebensmittel vor allem auch deswegen genießen, weil ich weiß, dass sie tatsächlich noch nie so eine hohe Qualität hatten wie heute - zumindest was die Gesundheit betrifft.
Das Interview führte Martina Züger
Das Interview fand ich sehr interessant und informativ, und ich glaube
auch, dass man heute trotz Gammelfleisch, Imitaten und ähnlichen Sachen
gesund leben kann. Ich koche täglich frisch (ebenfalls trotz 40-Stunden-Woche)
und lese bei jedem Lebensmittel, das ich kaufe, aufmerksam die Zutatenliste.
Und ab und zu lese ich im Internet verschiedene Sachen nach, z.B. worauf
ich achten muss oder welche Zutat sich wohinter versteckt. Erst heute im
Supermarkt wieder zwei negative Beispiele: 1. ein "Balsamico-Essig-Mix",
erste Zutat: Trinkwasser. Und 2. ein Pizza-Gewürz in der Mühle,
erste Zutaten: Geschmacksverstärker, Hefe. Klar, dass ich so etwas
nicht kaufe. Vielleicht sollten manche Leute ihre Geiz-ist-geil-Einstellung
ablegen und beim Einkaufen das Hirn einschalten, dann könnte man solche
Sachen leicht verhindern.
Als Eisdielenbesitzer muss ich hier ein Veto einlegen: Wir achten sehr
auf Hygiene in der Produktion und vor allem die Qualität unserer Zutaten.
Unser Eis wird nicht mit Wasser und Pulver angerührt, wie viele es
heute machen! Und unsere Kunden schmecken auch genau diesen Unterschied.
Die im Jahr mehrfach durchgeführten Kontrollen des städtischen
Ordnungsamtes bestätigen uns ein einwandfreies Eis. Als Lebensmittelkontrolleur
sollte Herr Preuß von solchen Einzelbeispielen absehen. Damit zieht
man schnell mal eine ganze Branche in den Schmutz...schwarze Schafe, die
sich nur auf Kosten anderer bereichern wollen, gibt es schließlich
in allen Bereichen. Denken wir nur an Fleisch und Co.
@Hetali bei mir, ich koche trotz 40 Std. Woche, jeden Abend frisch.
Natürlich, wie jetzt im Sommer gibt es eher was leichtes, aber immer
frisch zubereitet. Ich vertraue der Lebensmittelindutrie schon lange nicht
mehr. Ich vertaue auf meine langjährige Erfahrung, wie ein frisches
Lebensmittel ausschauen und riechen muss. Im Supermarkt kaufe ich nur noch
Grundnahrungsmittel, aber keine frischen Produkte, die kaufe ich seit zig
Jahren direkt beim Bauern. Ich kann H. Preuss nicht in allen Punkten zustimmen,
denn die Konservierungsstoffe, die in vielen Produkten beigemischt werden,
bestimmt doch nicht H. Preuss, sondern die Politik und die sind oft zu
hoch und gesundheitschädlich. Ich finde es nicht normal, wenn ein
Joghurt oder Käse etc. 14 Tg. und länger hatlbar sind. Oder unsere
gute frische Milch, frische???? Also ver......en kann ich mich alleine.
Die Problematik bei unserer Ernährung ist die, das der Großteil
der Menschen, nicht selbst für die Ernährung sorgen kann, aus
welchen Gründen (Platz, Zeit und Gelegenheit) auch immer. Es muß
umvereilt werden, die Herstellung und Zubereitung. Die sich daraus ergebende
GewinnSucht hat uns in das Dilemma gestürzt. Unsere Einstellung zur
Er- nährung ist auch durch die Ver- gangenheit geprägt(man hatte
ja nichts). Sattwerden war die Devise, gut war es, wenn das Schnitzel über
den Tellerrand hing. Der eigentliche Grund warum wir essen müssen,
ging verloren, die Aufnahme von Nährstoffen, damit das Wunderwerk
"Körper" funktioniert. Sicherlich ist ein gutes Essen in der Familie
oder mit Freunden sehr wichtig, nur wer hat heute die Zeit, sich mit den
positiven und den negativen Inhalts-stoffen auseinander zu setzen und vorallem
das Geld, danach aus- zusuchen. Wir sind also "abhängig" und was mit
unserem Vertrauen(?) geschieht, sieht man an unserem "Krankheitssystem".
Das wird uns noch Koste
Meine persönliche Geschichte: Ich bin jetziger Ruhrgebietler, aufgewachsen aber auf dem Land. Schweine- u Hühnerstall am Haus(Hausschlachtung), alles Essbare selbst erzeugt, die Milch kam DIREKT vom Bauern, bevor sie in die Molkerei ging. Nun hatte ich vor längerer Zeit immer mal wieder fürchterlliche Allergie- Quaddeln; das ging bis zum Allergischen Schock. Hautärzte fanden keinen Auslöser, denn sogar Wespenstiche zeigen bei mir kaum Rötung. Ich überprüfte meine Essgewohnheiten und stellte fest, daß ich berufsbedingt ab und an mal eine Woche oder länger mich mit einer Knackwurst zwischendurch ernährte. Musste oft zur Bahn sprinten, schwitzte und an den Schweißstellen begann das Elend. Bei "Genuss" einer Knackwurst in größerem Abstand wäre das nicht aufgefallen. Die gleichen Symptome habe ich bei ASS, beim Billig-Mitbewerber aber nicht. Wieviele Menschen sind vielleicht also allergisch gegen künstliche Zusatzstoffe? Und erzähl mir keiner, dass im Tierfutter keine Arzneimittel stecken